ACHTUNG: Zur geplanten Umspannanlage in Linderhausen!

Video-Aktion zur Kommunalwahl 2025

Video-Aktion des Bürgerverein Linderhausen e.V. 

Politiker aus Schwelm und Sprockhövel stellen sich 

Der Bürgerverein Linderhausen hat wie vor fünf Jahren auch zur diesjährigen Kommunalwahl eine Video-Aktion gestartet. Alle Kandidaten und Kandidatinnen für die Bürgermeisterämter in Schwelm und Sprockhövel wurden eingeladen und zu zukunftsrelevanten Themen für Linderhausen befragt. Zudem nahmen in Schwelm Vertreter der Linken und von BfS/SWG an der Aktion teil. Aus zeitlichen Gründen konnten der Bürgermeisterkandidat der BIZ-Partei, Alex Scheffner, und die unabhängige Schwelmer Kandidatin, Lilia Weirich, sowie der unabhängige Kandidat aus Sprockhövel, Dominic Bartel, nicht an der Video-Aktion teilnehmen. Damit aber auch ihre Antworten Teil der Aktion zur Kommunalwahl sein können, lud der Bürgerverein diese Kandidaten ein, sich noch schriftlich oder mit eigenen Aufnahmen zu beteiligen.

Seit über 40 Jahren setzt sich der Bürgerverein aktiv für den Erhalt der Landschaft und die Interessen seiner Mitglieder und der Bürgerschaft ein. „Dabei geht es uns besonders um den Schutz der Kulturlandschaft, Lebensqualität und bürgerschaftliches Engagement,“ betonen die Vorsitzenden Dr. Ilona Kryl und Frederik Diergarten. Immer wieder werde Linderhausen von Projekten bedroht, die bei Umsetzung stark in die Landschaft eingreifen und die Lebensqualität einschränken würden. So sei zum Beispiel die Gefahr der Entstehung eines regionalen Kooperationsstandortes noch nicht gebannt.

Denn im Juni 2021 hat das Ruhrparlament den Regionalplan Ruhr verabschiedet. Dieser weist gegen den einstimmigen Ratsbeschluss der Stadt Schwelm von Juni 2020 und gegen den Bürgerwillen einen 43ha großen regionalen Kooperationsstandort für Gewerbe und Industrie in Linderhausen aus. Für solche Kommunen mit ablehnender Haltung ist nach fünf Jahren, also 2026, eine Neubewertung vorgesehen. Der Bürgerverein will von den Kandidaten aus Schwelm erfahren, wie sie sich in diesen Verhandlungen einsetzen werden. In dem Zusammenhang soll auch die Ausweisung der kommunalen Gewerbefläche an der Gevelsberger Straße aus dem Flächennutzungsplan der Stadt entfernt werden. 

Eine weitere Bedrohung der grünen Talmulde sieht der Bürgerverein in den Plänen des Netzausbaus. Geplant ist die Errichtung einer großen Umspannanlage in Korthausen, die mit dem Bau einer 380kV-Stromtrasse verbunden ist. Die vorgesehene Höchstspannungsleitung zieht sich nicht nur durch Linderhausen sondern auch durch das westliche Stadtgebiet, voraussichtlich mit Masten, die höher aufragen als die Christus-Kirche. Der Bürgerverein erklärt, dass die Dimensionen des Netzausbaus von Energieunternehmen, wissenschaftlichen Experten und in unabhängigen Gutachten als deutlich zu groß bewertet werden. Danach werden Einsparmöglichkeiten, auch durch den Einsatz anderer Technologien, im dreistelligen Milliardenbereich beschrieben. Interessanterweise habe Westnetz 2022 in einer Projekttabelle veröffentlicht, dass die Planung der Umspannanlage in Linderhausen weder aufgrund eines bestehenden noch aufgrund eines prognostizierten Engpasses basiere und Alternativen möglich seien. Dieser Netzausbau mit Umspannanlage in Linderhausen und 380kV-Trasse durch Schwelm und Sprockhövel sorge für massive Ängste von Bürgern und Bürgerinnen vor gesundheitlichen und wirtschaftlichen Auswirkungen sowie vor Auswirkungen auf Natur und Landschaft in der Linderhauser Talmulde. Die Kandidaten beider Städte konnten in den Video-Clips ausführen, wie sie zu den Netzausbaumaßnahmen stehen und wie sie sich einsetzen werden? 

Hoffnungsvoll hingegen sieht der Bürgerverein Linderhausen einem Projekt des Ennepe-Ruhr-Kreises und der biologischen Station zur Wiedervernässung des Bruchs bei Gangelshausen, einem ehemaligen Erlenbruchwald mit Moorstrukturen, entgegen. Hier fragte der Bürgerverein nach begleitenden und interkommunalen Maßnahmen, die den Erhalt und die Entwicklung dieses einzigartigen Biotops unterstützen würden.

Des Weiteren wollte der Bürgerverein von den Politikern wissen, welche Ziele, Ideen und Werte sie für die Brückengemeinde zwischen vier Städten verfolgen wollen und wie sie Ehrenamt und bürgerschaftliches Engagement als wichtige Säulen des gesellschaftlichen Zusammenhalts unterstützen und in Planungsprozesse einbeziehen werden. Die Landgemeinde Linderhausen wurde 1970 durch eine Gebietsreform gevierteilt. Seither gehört der größte Teil zu Schwelm, der nördliche Teil zu Sprockhövel und kleinere Teile zu Wuppertal und Gevelsberg. In Vereinen und Gemeinde sind viele Menschen der ursprünglichen Landgemeinde weiterhin gemeinsam aktiv.

Die Antworten der Politiker und Politikerinnen dürften nicht nur Bürger und Bürgerinnen aus Linderhausen sondern auch aus Schwelm, Sprockhövel interessieren. Für die schnelle Orientierung können ab sofort alle Antworten in einzelnen Video-Clips aufgerufen werden.