An alle Sprockhöveler & Interessierte

Schon gewusst? Moore sind die wertvollsten Kohlenstoff-Speicher der Welt!

Warum ist das wichtig? Weil sich in Sprockhövel ein solches Gebiet direkt vor unserer Haustür befindet. Das ist die beste Möglichkeit, die wir hier vor Ort ergreifen können, um zum Klimaschutz und Naturerhalt effektiv beizutragen! 

Der Bruchwald Gangelshausen in Sprockhövel-Haßlinghausen südlich der A1 ist im EN-Kreis schützenswert und einzigartig zugleich. Aufgrund der dort bestehenden Vielfalt (Biotopbäume, Erlen, Pfeifengras, Torfmoose, Moorbirken, 31 verschiedenen Vogelarten – davon 21 Brutvogelarten und vier auf der roten Liste stehende Vögel) bietet das sumpfige Gebiet die ideale Grundlage, um aus der Fläche durch Rückbau der Entwässerung (wieder!) ein Hochmoorgebiet zu entwickeln. So, wie es in weiten Teilen früher schon einmal bestand, bevor durch forstwirtschaftliche Nutzung und den Bau der Autobahn Entwässerungsgräben eingebracht wurden. Es ist ein Wald wie aus dem Bilderbuch schreibt die WP in einem WP+ Artikel vom 07.03.2020: LINK zum Artikel

In Untersuchungen der Biologischen Station des EN-Kreises mit Sitz in Ennepetal wurden auch  Feuersalamander und Fledermäuse gesichtet. Die Leiterin der Biologischen Station, Frau Dr. Britta Kunz, sagt eindeutig: „Die Fläche hat ein hohes Potenzial zur Bruchwald-Entwicklung und es gibt nichts Vergleichbares im Ennepe-Ruhr-Kreis.“ (Präsentation der Untersuchungsergebnisse im Kreistag, 03.03.2020)

Eine tolle Erklärung zur Bedeutung von Mooren finden Sie auch hier in einem Artikel des NDR vom 17.03.2020 zum Nachlesen: LINK zum Artikel

Ebenfalls empfehlenswert ist die Folge von Leschs Kosmos vom 18.08.2020 im ZDF. Darin wird sehr anschaulich gezeigt, welche Bedeutung Moorgebiete in Bezug auf die Speicherung von Kohlenstoff haben. Der direkte Beitrag „Moore als Klimaretter“ ist von Minute 1:12 bis Minute 5:46 zu sehen. LINK zum Beitrag

In ihren Videos erklären Frau Dr. Kunz und der Diplom-Landschaftsökologe, Erasmus Tigges, die Besonderheiten des Gangelshauser Waldes.

BVL - Wald Gangelshausen (22)
BVL - Wald Gangelshausen (25)

Warum aber ist dieser Wald in Gefahr?

Der Wald ist in Gefahr, weil die Stadträte von Schwelm und Sprockhövel dem RVR im Beteiligungsverfahren zum Regionalplan Ruhr diesen Wald als eine Erweiterungsfläche für Gewerbe und Industrie vorgeschlagen haben.

Die Ratsbeschlüsse sind im folgenden einsehbar. Lesen Sie dazu auch unsere „Aktuelle Stellungnahme vom 02.09.2020 zu den Ereignissen rund um den Gangelshauser Wald“ (LINK).

Quelle für die folgenden Auszüge ist das Rats- und Bürgerinformationssystem der Stadt Sprockhövel. Die Auszüge wurden unverändert übernommen.

Tagesordnungspunkt: Aufstellung des Regionalplanes Ruhr hier: Beteiligung nach § 9 Raumordnungsgesetz (ROG) in Verbindung mit § 3 13 Abs. 1 Landesplanungsgesetz (LPlG) NRW Vorlagennummer: 2018/472

Auszug Seite 6 -7:

Fläche 12 Autobahnkreuz A 1/A46 interkommunales Gewerbegebiet

Um den Ennepe-Ruhr-Kreis als attraktiven Wirtschaftsstandort für das produzierende Gewerbe mittelfristig weiter zu entwickeln und zu erhalten, ist vom Ennepe-Ruhr-Kreis in Abstimmung mit dem RVR ein Prozess zur interkommunalen Gewerbeflächenentwicklung initiiert worden. Der Ennepe-Ruhr-Kreis hat eine Machbarkeitsstudie zur interkommunalen Gewerbeflächenentwicklung durchgeführt, da die Entwicklungsmöglichkeiten aufgrund der Topografie, der hohen Schutzwürdigkeit des Freiraumes und der Nachbarschaft zu Wohnsiedlungen in den Tallagen problematisch sind. Im Ergebnis waren sieben Suchräume grundsätzlich geeignet. Die Städte Schwelm und Sprockhövel befürworten in Abstimmung mit den politischen Gremien den Standort Schwelm/Sprockhövel Kreuz Wuppertal-Nord/Schwelm Linderhausen. Der Standort erfüllt die Standardgröße. Er ist durch die Nähe zu den Autobahnen A 1, A46 und A 43 gut erreichbar. Die Neudarstellung des regionalen Kooperationsstandortes auf dem Stadtgebiet Schwelm wird daher begrüßt. Derzeit sucht ein ansässiges Unternehmen einen neuen Standort, um den Betrieb zu verlagern und zu erweitern. Der geplante Kooperationsstandort ist zwar von der Lage her sehr gut geeignet, aber zurzeit leider nicht verfügbar. Daher wird vorgeschlagen, den Standort um den Bereich südlich der A1 zwischen der Schwelmer Straße und der Gevelsberger Straße zu erweitern. Auch dieser Bereich war bereits Teil der Machbarkeitsstudie zur interkommunalen Gewerbeflächenentwicklung. Im Rahmen der Machbarkeitsstudie wurde diese Teilfläche untersucht, die auch als geeignet eingestuft wurde. Allerdings war die Teilfläche jedoch aufgrund der Planungen des Autobahnkreuzes Wuppertal-Nord nur eingeschränkt nutzbar. Zwischenzeitlich wurde die Planung für den Umbau des Autobahnkreuzes Wuppertal-Nord überarbeitet. Es wird nur eine wesentlich geringere Fläche für das Autobahnkreuz in Anspruch genommen, so dass die Fläche nunmehr für den Gewerbestandort geeignet wäre. Es wird daher in Abstimmung mit der Stadt Schwelm vorgeschlagen, den Kooperationsstandort um die Fläche zu erweitern. Der Grünzug südlich der A 1 sollte entfallen; hier sollte Rücksprache mit der Unteren Landschaftsbehörde bzw. dem Ennepe-Ruhr-Kreis gehalten werden.“

Auszug Seite 8:

Regionale Grünzüge

„Auf Sprockhöveler Stadtgebiet befindet sich im Bereich zwischen dem Autobahnkreuz Wuppertal Nord und der Siedlung Gangelshausen ein Regionaler Grünzug. Dieser korrespondiert nicht mit den Entwicklungszielen der Stadt Sprockhövel für diesen Flächenbereich und sollte daher nochmals einer Prüfung mit dem Ziel der Aufhebung unterzogen werden. Die Entwicklungsmöglichkeiten von Gewerbe und Industrie sind durch die Nachbarschaft zu Wohnsiedlungen in den Tallagen, die bewegte Topographie und die hohe Schutzwürdigkeit des Freiraumes erheblich eingeschränkt. Der Ennepe-Ruhr-Kreis hat aufgrund der Gewerbeflächensituation eine Machbarkeitsstudie zur interkommunalen Gewerbeflächenentwicklung durchgeführt, die diese Fläche für geeignet hält.“

 

 

Beschluss des Rates der Stadt Sprockhövel am 13.12.2018

(Quelle: Rats- und Bürgerinformationssystem der Stadt Sprockhövel; die Auszüge wurden unverändert übernommen.)

TOP 13 (Vorlagen Nr. 2018/472) „Aufstellung des Regionalplanes Ruhr hier: Beteiligung nach § 9 Raumordnungsgesetz (ROG) in Verbindung mit § 3 13 Abs. 1 Landesplanungsgesetz (LPlG) NRW Beschluss: Der Rat nimmt den Regionalplanentwurf und die geplanten für die Stadt Sprockhövel relevanten Änderungen des Regionalplanes zur Kenntnis. Der Rat beauftragt die Verwaltung, die beigefügte Stellungnahme vom Grundsatz her zum Entwurf des Regionalplanes im Rahmen des Beteiligungsverfahrens an den Regionalverband Ruhr abzugeben.“

Abstimmungsergebnis: 26 Ja Stimmen | 6 Nein Stimmen | 1 Enthaltungen

Vorlage 138/2018

Anlage 1 Stellungnahme des Ennepe-Ruhr-Kreises zum Entwurf des Regionalplan Ruhr Vorlage

Stellungnahme des Ennepe-Ruhr-Kreises zum Entwurf des Regionalplan Ruhr

Auszug Seite 10:

„Im Fall des Standortes Schwelm (Suchraum Wuppertal Nord)regt der Ennepe-Ruhr-Kreis an, dass der Raum für eine derartige Ansiedlung noch weiter in Richtung BAB  1 ausgedehnt werden sollte, wie dies schon im Rahmen der Machbarkeitsstudie des ERK auch in Erwägung gezogen wurde Siedlungsbereich Gangelshausen). Damals waren diese Flächen infolge der noch nicht erfolgten Anpassungen der Planungen von strassen-nrw für den Umbau des Autobahnkreuzes Wuppertal-Nord und der damit verbundenen nicht zu kalkulierenden zeitlichen Vorgaben nicht weiter in die zu übernehmenden planerischen Optionen eingeflossen. Nachdem jedoch ein Planfeststellungs-beschluss für den Ausbau des Autobahnkreuzes nunmehr zeitlich fixierbar erscheint, können diese Flächen sehr wohl – gerade auch aufgrund ihrer extrem verkehrsgünstigen Lage – in die Betrachtungen zu einem weiteren oder vergrößerten Kooperationsstandort Wuppertal Nord in die regionalplanerischen Überlegungen eingebracht werden.“

 

Unter https://sessionnet.krz.de/en-kreis/bi/si0057.asp?__ksinr=759 ist zu finden:

Kreistag 28. 1. 2019 Vorlage 138/2018

Anlage 1 Stellungnahme des Ennepe-Ruhr-Kreises zum Entwurf des Regionalplan Ruhr, Seite 10

Anlage 3 Gemeinsame Stellungnahme der mittleren kreisangehörigen Städte und des Ennepe-Ruhr-Kreises zum Entwurf des Regionalplan Ruhr;  Zu Ziel 1.2-2: Gewerblich- und industrielle Bauflächen bedarfsgerecht entwickeln, Seite 3

Anträge Von Bündnis 90/ Die Grünen, FDP und Die Linke

Quelle für die folgenden Auszüge ist das Rats- und Bürgerinformationssystem der Stadt Sprockhövel. Die Auszüge wurden unverändert übernommen.)

Vorlage am 31.1.2019

Anlage zur Vorlage 2019/018

Gemeinsame Stellungnahme der mittleren kreisangehörigen Städte und des Ennepe-Ruhr-Kreises zum Entwurf des Regionalplans Ruhr

„Zu Ziel 1.2-2: Gewerblich- und industrielle Bauflächen bedarfsgerecht entwickeln Um den Ennepe-Ruhr-Kreis als attraktiven Wirtschaftsstandort für das produzierende Gewerbe mittelfristig weiter zu entwickeln und zu erhalten, ist vom Ennepe-RuhrKreis in Abstimmung mit dem RVR ein Prozess zur interkommunalen Gewerbeflächenentwicklung initiiert worden. Der Ennepe-Ruhr-Kreis hat eine Machbarkeitsstudie zur interkommunalen Gewerbeflächenentwicklung durchgeführt, da die Entwicklungsmöglichkeiten aufgrund der Topografie, der hohen Schutzwürdigkeit des Freiraumes und der Nachbarschaft zu Wohnsiedlungen in den Tallagen problematisch sind. Im Regionalplanentwurf sind teilweise keine neuen gewerblichen Bauflächen über die derzeitigen Flächennutzungspläne hinaus vorgesehen. Dies liegt zum einen daran, dass die Bedarfsermittlung der Flächen auf Basis der Inanspruchnahme in den Jahren 2005 – 2010 erfolgte. In diesem Zeitraum fanden jedoch nur wenige Ansiedlungen statt. Bei den Reserven sind bei einem Teil der gewerblichen Bauflächen die Eigentümer zurzeit nicht verkaufsbereit. Eine Rücknahme von Flächen nicht verkaufsbereiter Eigentümer ist i. a. R. nicht sinnvoll, da diese Flächen häufig in Bebauungsplänen liegen und daher Baurecht besteht bzw. die Flächen über eine gute verkehrliche Anbindung verfügen. Zudem wurde auf Seiten des RVR nicht berücksichtigt, dass ein Eingriff in Natur und Landschaft i. a. R. im Plangebiet auszugleichen ist. Bedingt durch die topographischen Gegebenheiten können Flächen durch die Anlegung von Böschungen etc. erheblich geringer genutzt werden, insofern ist ein entsprechender Zuschlag von ca. 30 % für diese speziellen „Mehr“-Bedarfe erforderlich. Um aktiv Wirtschaftsförderung zu betreiben, sind entsprechende Flächen erforderlich, dies insbesondere auch um Firmen im eigenen Stadtgebiet Erweiterungsmöglichkeiten oder Flächen für Verlagerungen anbieten zu können. Es sind im Regionalplan entsprechende Flächen vorzusehen, des Weiteren sollte auch ein Bedarf aus einer anderen Kommune im Kreisgebiet verortet werden können. Im Rahmen der Regionalplanaufstellung wurde bezüglich des Gewerbeflächenbedarfes eine neue Methode entwickelt, um hinsichtlich der Laufzeit des Regionalplanes ausreichende Flächenpotenziale zu erhalten. Neben der Betrachtung des lokalen Bedarfs ist zudem das Instrument der Regionalen Kooperationsstandorte entwickelt worden, um große zusammenhängende regional bedeutsame Gewerbegebiete für potenzielle Investoren anbieten zu können. Bei der Erstellung der Entwurfsfassung ist jetzt die Situation entstanden, dass ausreichend rechnerische Bedarfe ermittelt wurden. Diese konnten im Entwurf des Regionalplanes in einer Größenordnung von rd. 670 ha jedoch zeichnerisch nicht festgelegt werden. Dieses Flächendefizit wird sich gegebenenfalls noch vergrößern, da einige im Ennepe-Ruhr-Kreis verortete regionale Kooperationsstandorte in der Bürgerschaft umstritten sind. Daher wird angeregt zu prüfen, ob zusätzliche Flächenpotenziale im Suchraum Wuppertal Nord verortet werden können. Die Gründe der fehlenden Flächenverfügbarkeit sind vielfältig. Sie führen jedoch dazu, dass ein großes gewerbliches Potenzial derzeit nicht genutzt werden kann. Für die wirtschaftliche Entwicklung, der Zukunfts- und der Wettbewerbsfähigkeit der Kommunen, ist es jedoch unabdingbar, diese Potenziale zu heben und marktgängig zu machen. Andere Regionen, die vergleichbare Probleme hatten, haben das Instrument eines Regionalen Gewerbeflächenpools eingeführt. In der Fachliteratur gibt es ausreichende Hinweise über die Voraussetzungen und Anwendungen dieses Instrumentes. Vor diesem Hintergrund haben die Kommunen des Ennepe-Ruhr-Kreises die Erwartung an den Regionalverband Ruhr, sich mit dieser Methodik auseinanderzusetzen und sie im Regionalplan Ruhr zu implementieren, um einen wirkungsvollen Beitrag für die Zukunftsfähigkeit der Metropole Ruhr und des Ennepe-Ruhr-Kreises zu leisten. Weiterhin ist zu hinterfragen, ob die nunmehr gewählte Größenordnung der Flächenansiedlungen von jeweils mindestens 8 ha innerhalb der Kooperationsstandorte im Ennepe-Ruhr-Kreis die Bedarfsnachfrage widerspiegelt. Die definitive Umsetzung dieser Kooperationsstandorte auf der kommunalen Ebene wirft gegenwärtig noch mehr Fragen als Antworten auf.

(Fett dargestellter Text im Inhalt wurde vom Bürgerverein vorgenommen.)

 

Beschluss am 31.1.2019

(Quelle: Rats- und Bürgerinformationssystem der Stadt Sprockhövel; die Auszüge wurden unverändert übernommen.)

TOP 6 (Vorlagen Nr. 2019/018) „Aufstellung des Regionalplanes Ruhr hier: Beteiligung nach § 9 Raumordnungsgesetz (ROG) in Verbindung mit § 13 Abs. 1 Landesplanungsgesetz (LPlG NRW) Gemeinsame Stellungnahme der kreisangehörigen Kommunen im Ennepe-Ruhr-Kreis Beschluss: Der Rat beauftragt die Verwaltung, der gemeinsamen Stellungnahme der kreisangehörigen Kommunen im Ennepe-Ruhr-Kreis zum Entwurf des Regionalplanes beizutreten und diese im Rahmen des Beteiligungsverfahrens an den Regionalverband Ruhr abzugeben.“

Abstimmungsergebnis: 35 Ja Stimmen | 2 Nein Stimmen | 1 Enthaltungen

Auf der Schwelmer Ratssitzung am 14.02.2019 waren viele Linderhauser Bürger*innen zu Gast, um sich aktiv mit Fragen an den Rat der Stadt Schwelm zu richten. Das offiziell veröffentlichte Protokoll dieser Fragen wurde hier hinterlegt: 

LINK zum Sitzungsprotokoll zu TOP Ö 6: Fragen der Einwohner/innen an Rat und Verwaltung 

Unter TOP Ö 7.3: Aufstellung des Regionalplans Ruhr wurde das Thema behandelt.
1. Bericht über die relevanten Änderungen für die Stadt Schwelm zur Kenntnis
2. Beschluss über die Stellungnahme der Stadt Schwelm zur Vorlage beim RVR

Sie können alle Inhalte / Anlagen dazu hier einsehen: LINK zu TOP Ö 7.3

 

Aufstellung Regionalplan Ruhr

Stellungnahme der Stadt Schwelm zur Beteiligung der öffentlichen Stellen gemäß § 9 ROG i.V.m. § 13 Abs. 1 LPlG NRW

Rot gekennzeichnet ist die in den Stellungnahmen der Städte Schwelm und Sprockhövel zum Regionalplan Ruhr gewünschte Erweiterungsfläche (Hinweis des Bürgervereins).

 

 

Die dort wichtigsten Anlagen sind die Anlagen 4 und 5 zur SV-Nr. 182/2018/1.

Sie können diese Anlagen auch hier direkt einsehen:

Link zu Anlage 4 zur SV-Nr. 182/2018/1

Link zu Anlage 5 zur SV-Nr. 182/2018/1

 

Frau Grollmann ruft zur Abstimmung über die Vorlage 182/2018/1 auf und lässt diese in ihren Beschlusspunkten analog zum Hauptausschuss abstimmen

 

Beschluss:

 

  1. Kenntnisnahme des Berichts (Teil 1 dieser Vorlage) über die geplanten und für die Stadt Schwelm relevanten Änderungen des Regionalplans.
  2. Beschluss der erarbeiteten Stellungnahme der Verwaltung (Anlage 5) zur Vorlage beim Regionalverband Ruhr (RVR) im Rahmen der Beteiligung der öffentlichen Stellen gemäß § 9 Raumordnungsgesetz (ROG) i.V.m. § 13 Abs. 1 Landesplanungsgesetz (LPlG) NRW zur Neuaufstellung des Regionalplanes.
  3. Beschluss der erarbeiteten interkommunalen Stellungnahme (Anlage 6) zur Vorlage beim Regionalverband Ruhr (RVR) im Rahmen der Beteiligung der öffentlichen Stellen gemäß § 9 Raumordnungsgesetz (ROG) i.V.m. § 13 Abs. 1 Landesplanungsgesetz (LPlG) NRW zur Neuaufstellung des Regionalplanes.
  4. Die Verwaltung wird beauftragt, die zuvor beschlossenen Stellungnahmen (Stellungnahme der Verwaltung und interkommunale Stellungnahme) dem RVR vorzulegen.

Punkt 1: Kenntnisnahme

Punkt 2:                                   

Abstimmungsergebnis:

einstimmig:

 
 

dafür:

24

 

dagegen:

13

 

Enthaltungen:

 

Punkt 3:                                   

Abstimmungsergebnis:

einstimmig:

 
 

dafür:

26

 

dagegen:

11

 

Enthaltungen:

 

Punkt 4:                                   

Abstimmungsergebnis:

einstimmig:

 
 

dafür:

27

 

dagegen:

10

 

Enthaltungen:

 

Am 25.06.2020 fand die aktuell letzte Ratssitzung vor der Kommunalwahl der Stadt Schwelm statt. Unter Top Ö19 mit dem Thema „Kooperationsstandorte“ wurden mehrere Anträge der Parteien CDU (Ö 19.1), FDP (Ö 19.2) und Grüne (Ö 19.3) angezeigt.

Die Anträge sowie Anhänge können unter Top Ö19 1. – 3. hier eingesehen werden: LINK zur Tagesordnung inkl. Anträge

Leider ist der final abgestimmte Beschluss des Rates noch nicht veröffentlicht.

Der Vorstand des Bürgervereins war jedoch vor Ort und kann angeben, dass insgesamt der Rat die Verwaltung beauftragt hat, die im aktuell vorliegenden Planentwurf des RVR angedachten GIB-Flächen in Linderhausen zu streichen. Dafür solle ein Fläche in Erweiterung der Ruhrstraße dem RVR für eine Ausweisung von GIB-Fläche vorgeschlagen werden. Gleichsam hat der Rat der Stadt Schwelm die Verwaltung beauftragt, die im Flächennutzungsplan ausgewiesenen Schwelmer Gewerbeflächen südlich der Gevelsberger Straße aus dem Flächennutzungsplan herauszunehmen.

Der erste Regionalplanentwurf des RVR wurde 2018 offengelegt. Es gab ein Beteiligungsverfahren, dessen Frist am 01.03.2019 endete. Dieser Regionalplanentwurf sah einen regionalen Kooperationsstandort in der Linderhauser Talmulde vor, der sich Richtung Nächstebreck erstreckte. In diesem Beteiligungsverfahren haben die Städte Sprockhövel und Schwelm Stellungnahmen abgegeben, die auf Ratsbeschlüssen vom 14.02.2019 in Schwelm bzw. 13.12.2018 in Sprockhövel basierten. Diese Ratsbeschlüsse sahen u.a. vor, dem RVR in den Stellungnahmen eine Erweiterungsfläche für einen Gewerbe- und Industriebereich (GIB) von ca. 35ha im Waldgebiet südlich des Autobahnkreuzes vorzuschlagen.

Zur Erinnerung: ein regionaler Kooperationsstandort soll die Ansiedlung von Gewerbe und Industrie mit einem Flächenbedarf von mindestens 5ha pro Unternehmen ermöglichen (im ersten Planentwurf sogar mindestens 8ha). Diese Standorte können auch nicht benachbarte Kommunen gemeinsam erschließen. Im gesamten RVR Gebiet sind 24 von diesen Standorten vorgesehen. Im Beteiligungsverfahren sind über 5000 Stellungnahmen eingegangen, auch zum regionalen Kooperationsstandort in Linderhausen und der gewünschten Erweiterungsfläche Gangelshauser Wald waren viele dabei.

Unsere Online-Petition zum Thema „PRO Grünflächen in Linderhausen/Gangelshausen GEGEN Naturzerstörung durch Gewerbe und Industrie!“ richtete sich sowohl gegen einen regionalen Kooperationsstandort in der Linderhauser Talmude als auch gegen die gewünschte Erweiterungsfläche im Waldgebiet um das Autobahnkreuz Wuppertal Nord. Daran haben sich 3.633 Menschen beteiligt, davon 2.649 Menschen im Ennepe-Ruhr-Kreis (LINK zur Petition).

Alle Stellungnahmen, die die regionalen Kooperationsstandorte betrafen, wurden aufgenommen, analysiert und resultieren in einem neuen Planentwurf. Die durch die Ratsbeschlüsse von 2018/2019 gewünschte Erweiterungsfläche hat allerdings keinen Eingang in den neuen Planentwurf für den vorgezogenen sachlichen Teilplan für die 24 Kooperationsstandorte gefunden. Für diesen Teilplan wird das Beteiligungsverfahren voraussichtlich im September 2020 eröffnet.

Möglich ist aber weiterhin die Aufnahme der Erweiterungsfläche in den neuen gesamten Regionalplan, der im nächsten Jahr fertiggestellt werden soll. Dann wird es auch dafür ein Beteiligungsverfahren geben.

Das heißt: Das Schicksal des Waldes wird sich aller Wahrscheinlichkeit nach in der kommenden Legislaturperiode entscheiden. Wird der Wald erhalten? Werden die Weichen für eine Hochmoorentwicklung gestellt? Wird der Wald Gewerbeflächen weichen müssen? Wie sehr wird der Wald durch den Ausbau des Autobahnkreuzes belastet? Das alles gestalten die zur Wahl stehenden Kandidaten und Kandidatinnen mit. Sie werden sein Schicksal in der kommenden Legislaturperiode beeinflussen!

Wie werden sich die Kommunalpolitiker und Kommunalpolitikerinnen dann positionieren? Werden die Untersuchungsergebnisse der Biologischen Station und das gewachsene Bewusstsein für den Klimawandel die neuen Räte zu einer anderen Bewertung des Gangelshauser Waldes führen? Werden Sie sich wiederholt dafür einsetzen und Ratsbeschlüsse fassen, die den Wald am Autobahnkreuz Wuppertal Nord zu einem Gewerbe- und Industriebereich freigeben?

Der Bürgerverein Linderhausen, seine Mitglieder und viele interessierte Bürgerinnen und Bürger haben die berechtigte Frage, wie die Bürgermeisterkandidatin, der Bürgermeisterkandidat und die anderen zur Wahl stehenden Politiker/innen sich in Sprockhövel in der nächsten Legislaturperiode einsetzen werden. Vor allem in dieser Zeit vor der Kommunalwahl haben die Bürgerinnen und Bürger und wir das Recht auf zukunftsweisende und verlässliche Antworten. Ein Verweisen auf alte Ratsbeschlüsse hilft da nicht weiter. Aus unserer Sicht können beim Thema „Zukunft des Gangelshauser Waldes“ alle Kandidaten und Kandidatinnen ihren allgemein bekundeten Einsatz für die Natur konkret werden lassen.

Wir möchten schnell Klartext, denn viele nutzen die Möglichkeit der Briefwahl. Für eine offene Antwort ist es noch nicht zu spät.

Dass dieses Thema viele Menschen bewegt, zeigt auch der Zuspruch einer aktuell laufenden Petition zu diesem Thema:

Beiträge zum Thema:

Was haben wir bisher erfahren können?

Die Schwelmer Politik hat sich mittlerweile gegen Gewerbe- und Industrieflächen in Linderhausen und auch gegen einen Gewerbe- und Industriebereich im Hellmanns Bruch ausgesprochen. 

Wie stehen Landrat und Landratskandidat zu dem Thema? Und vor allem, wie hält es die Politik in Sprockhövel? Das können Sie den jeweiligen Stimmen in den auf dieser Seite eingebetteten Videos entnehmen. Alle Video-Clips unserer Aktion finden Sie hier:

Video-Aktion bringt Politiker und ihren Standpunkt vor die Kamera.

Im Frühsommer 2020 haben wir eine Video-Aktion mit Experten und Expertinnen sowie regionalen Politikern durchgeführt, um Ihre Position in Ton und Bild einzufangen. Mit einer Ausnahme haben sich alle angesprochenen Personen daran beteiligt und waren mit dem Ergebnis zufrieden. Die Ausnahme bildete Herr Volker Hoven (SPD und Bürgermeisterkandidat für SPD, FDP und WfS), der unsere Anfragen ablehnend und beim zweiten Angebot zur Stellungnahme gar nicht beantwortet hat.

Auf der Podiumsdiskussion am 9. August 2020 in der Glückaufhalle in Niedersprockhövel hat Herr Hoven den Vorsitzenden des Bürgervereins zum ersten Mal Antworten über seine Pläne für den Wald um das Autobahnkreuz Wuppertal Nord gegeben (Anmerkung: worunter die Waldflächen im Hellmannsbruch und der Gangelshauser Wald zählen). Die Vorsitzenden des Bürgervereins nahmen an der Podiumsdiskussion teil und haben die Kandidatin und den Kandidaten direkt nach ihren Plänen für den Gangelshauser Wald gefragt. Machen Sie sich ein eigenes Bild und schauen Sie sich die beiden entsprechenden Ausschnitte im nebenstehenden Video an: bei 1 Std. 48 Min. 16 Sek. sowie bei 2 Std. 2 Min. 33 Sek. Nehmen Sie sich die Zeit! Es ist sehr interessant, wie dieses Thema gesehen wird und welche Haltung beide Kandidaten dabei einnehmen.
(LINK zur Podiumsdiskussion)

Frau Sabine Noll (CDU), Bürgermeisterkandidatin für die CDU und die Grünen in Sprockhövel, positioniert sich eindeutig gegen einen Gewerbe- und Industriebereich südlich der A1. Herr Hoven gibt an, sich dabei nach dem immer noch gültigen Ratsbeschluss von Dezember 2018 bzw. Januar 2019 zu richten, der vorsieht, die Waldflächen um das Autobahnkreuz Wuppertal Nord in einen regionalen Kooperationsstandort für Gewerbe und Industrie umzuwandeln bzw. diese Fläche als Gewerbe- und Industriebereich zu nutzen.

Auf dieser Podiumsdiskussion in Niedersprockhövel erklärt Herr Hoven weiter öffentlich, dass es eine Unternehmung gebe, die den bisherigen Standort verlassen müsse und neue Flächen benötige. Ohne einen Namen zu nennen, sprach er von einem ersten Interessenten, einer großen Spedition mit 600 Mitarbeitern aus dem EN-Kreis (Anmerkung: im späteren Verlauf der Podiumsdiskussion sprach er von 600 LKW und nicht mehr dieser Menge an Arbeitsplätzen), die über 1 Mio. Euro Stiftungsgelder im Ennepe-Ruhr-Kreis ausschütte und er deshalb eine Untersuchung zur Ansiedlung dieses Unternehmens an einer Autobahn ökologisch für sinnvoll halte. Die Moderatorin Edda Dammüller fasst die Antworten des Kandidaten und der Kandidatin in kürzester Form zusammen: „Klares Ja und klares Nein haben wir jetzt hier“ (57min 7sec).

Im einem Nachgespräch am 09.08.2020, das der Vorstand des Bürgervereins dialogorientiert gesucht hat und auf Herrn Hoven zugegangen ist, erklärte Herr Hoven, dass er sich beim RVR für die Erweiterungsfläche einsetzen wolle und sie noch nicht vom Tisch sei.

Eine Präzisierung seiner Aussage auf der Podiumsdiskussion am 9. August 2020 machte Herr Hoven auf der Podiumsdiskussion der SIHK am 17. August 2020 in Sprockhövel. Es hat den Anschein, dass hinter den Kulissen schon einige Vorbereitungen für eine gewerbliche Nutzung des Waldes getroffen worden sind. Schauen Sie selbst, u.a. ab 1 Std. 19 Min. 22 Sek. bis 1 St. 40 Min. 22 Sek.! (LINK zur Podiumsdiskussion 2)

Ein WZ-Artikel zur Veranstaltung vom 17. August 2020 gibt klar an, dass Gespräche und Zusagen zwischen der Stadt Sprockhövel und dem angesprochenen Speditionsunternehmen bereits existieren, laut Aussage von Vertretern des Speditionsunternehmens. Diesen Artikel zum Nachlesen finden Sie hier: LINK zum Artikel

Was trifft nun zu? Was sind die Pläne von Volker Hoven und den Parteien, die ihn stützen. Geht es um ein Unternehmen? Gibt es schon Zusagen bzw. Absprachen? Oder soll das schon mal der Anfang für ein größeres Gebiet sein, den man evtl. in kleinen Häppchen verkaufen will? Oder geht es nach wie vor um die Entwicklung eines regionalen Kooperationsstandortes? Auch das sind Fragen vieler Bürger und Bürgerinnen, die sich nach seinen Aussagen auf den Podiumsdiskussionen nicht ausreichend informiert und mitgenommen fühlen und die diese Fragen noch vor der Kommunalwahl beantwortet wissen wollen.

Um weitere Stimmen einzuholen, haben wir zusätzlich auch die Kreistagskandidat*innen kontaktiert. Die Stellungnahmen können Sie dazu hier abrufen: LINK zum Artikel

BVL - Wald Gangelshausen (113)

Offizielle Stellungnahmen des Landrates und der Stadtverwaltung Schwelm bringen weiteres Licht in die Geschehnisse von Gangelshausen

Das Thema Gewerbe- und Industrieflächen auf dem Gebiet des Gangelshauser Waldes in Sprockhövel schlägt leider hohe Wellen. Nur langsam kommen nach und nach immer mehr Informationen ans Licht, welche Beweggründe es tatsächlich gibt, eine Grünzone in Industrie- und Gewerbeflächen zu verwandeln.

In einem Zeitungsartikel der WAZ vom 29.08.2020 (LINK) gibt Volker Hoven, 1. Beigeordneter und Kämmerer der Stadt Sprockhövel sowie Bürgermeisterkandidat von SPD, FDP und WfS an, dass eine Spedition aus dem EN-Kreis seit langer Zeit ein passendes Gelände suche und die Stadt Schwelm, die Stadt Sprockhövel, der RVR und auch der Landrat Unterstützung zugesagt haben. Weiterhin steht in diesem Artikel geschrieben, es gebe zurzeit weder einen konkreten Standort noch eine konkrete Entscheidung zur Ansiedlung einer Spedition. Darüber hinaus kann aus dem WAZ-Artikel vom 29.08.2020 wie folgt zitiert werden: „Der Bürgermeisterkandidat und die Privatperson Volker Hoven hat zu keinem Zeitpunkt die Ansiedlung eines Unternehmens auf den Flächen des Gangelshauser Waldes vorangetrieben“, betont Hoven.  Diesen Standpunkt vertrat Herr Hoven auch in dem von uns aus geführten, persönlichen Gespräch nach der Podiumsdiskussion am 09.08.2020. Der Rat der Stadt habe einen klaren Auftrag erteilt, dem er als erster Beigeordneter der Stadt Sprockhövel nachkomme. Von uns direkt darauf angesprochen, wie er denn als Bürgermeisterkandidat zu diesem Thema stehe, antwortete Herr Hoven, er sei kein Politiker, sondern würde lediglich die Beschlüsse des hohen Rates umsetzen. Er habe eine Meinung, müsse aber bei seinen Meinungsäußerungen immer bedenken, dass er Beamter sei und nicht gegen seine Vorgesetzten oder den Rat sprechen könne und wolle.

Das Puzzlebild ergänzt sich nun weiter auf Anfragen von Bündnis’90 / Die Grünen an den EN-Kreis sowie die Stadtverwaltungen von Sprockhövel und Schwelm. Während der Landrat (LINK zur Stellungnahme) und die Stadtverwaltung Schwelm (LINK zur Stellungnahme) schriftlich sowie ausführlich auf die Fragen nach kurzer Zeit antworteten, gab der Vorstand des Sprockhöveler Rates bei seiner letzten Ratssitzung vor der Kommunalwahl am 03.09.2020 an, man antworte innerhalb von 10 Tagen schriftlich. Im längsten Fall ist die Kommunalwahl dann bereits gelaufen (siehe hierzu einen Bericht der WZ vom 04.09.2020: LINK).

+++ Update: Am Freitag, den 11.09.2020, wurde ein Dokument „Anfrage zur Ratssitzung der Grünen, Gangelshausen“ von der Stadtverwaltung Sprockhövel im Rats- und Bürgerinformationssystem veröffentlicht. (LINK) +++

Brisant ist bei den Ausführungen die Faktenlage, u.a. zu Angaben der benötigten Flächengröße von ca. 100.000 m² (10 Hektar = etwas mehr als 14 Fußballfelder [68m x 105m]), die vollständig auf Sprockhöveler Gebiet liegen sollen. Zu den an den bisherigen Gesprächen beteiligten Personen zählt demnach auch Herr Volker Hoven als erster Beigeordneter der Stadt Sprockhövel. Vor dem Hintergrund seiner Beteiligung wollen wir berücksichtigen, dass Herr Hoven in all der Gemengelage mehrere Funktionen ausfüllt, die in einem Interessenkonflikt stehen können. Aber wenn dies dazu führt, dass man bei einem gemeinsamen Austausch berücksichtigen muss, mit welcher Person Hovens man spricht (als Beigeordneter der Stadt Sprockhövel, als Privatmensch oder Bürgermeisterkandidat von SPD, FDP & WfS), ist dies nur eines: irreführend.

Wir haben Herrn Hoven als Bürgermeisterkandidaten befragt und in der Sache keine klaren Antworten erhalten. Warum kann ein Bürgermeisterkandidat nicht öffentlich zu Fragen von Bürgerinnen und Bürgern klar und deutlich Stellung beziehen? Warum versteckt man sich hinter Ratsbeschlüssen, statt Aufklärung zu betreiben und die Menschen mitzunehmen, für seine Position und Ansicht zu werben und schlüssige Gedanken, Ideen, Konzepte oder Entwicklungen darzulegen? Er hätte für Transparenz sorgen und für Verständnis werben können. Das hat er – zumindest uns gegenüber – nicht getan. 

Wir möchten noch einmal ganz deutlich machen, dass wir für den Erhalt des Waldes eintreten (siehe unten) und natürlich jeder das Recht hat, die Lage anders zu beurteilen. Wir sind weder für noch gegen eine bestimmte Person oder Partei. Uns bleibt im Einsatz für die Sache jedoch nichts anderes übrig, als diejenigen in den Fokus zu nehmen, die ihre Pläne öffentlich nicht klar oder gegen unsere Interessen kommunizieren – ganz gleich welcher Partei.

Unser Engagement für Linderhausen und den Gangelshauser Wald ist schon seit 18 Monaten öffentlich bekannt (www.leben-braucht-landschaft.de). Unsere Aktionen wie  Informationsveranstaltung, Online-Petition mit riesigem Banner sowie eine Flyer-Aktion erreichten viele Menschen direkt. Darüber hinaus erregten wir damit mediale Aufmerksamkeit bis in die Lokalzeit Dortmund. Dabei ist es schwer vorstellbar, dass weder große Teile der Politik noch eine involvierte und kontaktierte Verwaltung auf Sprockhöveler Seite wahrnehmen, dass Bürgerinnen und Bürger interessiert sind und sich Sorgen machen. Fakt ist: Kommunalpolitiker von Bündnis’90 / Die Grünen aus Sprockhövel sind auf Basis unseres Wirkens bereits Anfang 2019 auf uns zugekommen, um mit uns im Austausch zu sein. Auch die gesamte Schwelmer Politik ist auf uns zugegangen und hat nach und nach den gemeinsamen Dialog gesucht und bekräftigt.

Es ist schade, dass bis heute immer noch offene Fragen im Raum stehen, durch deren Beantwortung die hohen Wellen hätten vermieden werden können. So sehen Bürgernähe und Transparenz nicht aus. Die Glaubwürdigkeit leidet und das eigentlich zum Schaden aller, der Parteien, der Bürger und auch der Unternehmen.

Der Bürgerverein Linderhausen steht auch weiterhin für einen offenen und gemeinsamen Dialog mit allen Parteien und Beteiligten zur Verfügung.

Wir treten dafür ein, diesen Wald zu erhalten.

  1. Um die Klimaziele bis 2030 der Bundesregierung zu erreichen, sollten generell so wenig Bäume wie eben möglich gefällt werden.

  2. Aus demselben Grund sollten gerade Hochmoore besonders geschützt werden, denn sie speichern nicht nur riesige Mengen an Kohlenstoff, sondern setzen große Mengen davon in Form von CO2frei, wenn sie trockengelegt werden.

  3. Wissenschaftlern zufolge reicht ein Drosseln der Produktion von CO2und das weitere Anpflanzen von Bäumen noch nicht einmal aus, um die Klimaziele zu erreichen. Man muss darüber hinaus sogar technische Lösungen finden, um es der Luft zu entziehen und zu lagern (siehe Leschs Kosmos). Das verdeutlicht eindringlich, wie sehr wir uns auch vor Ort um unsere Umwelt kümmern müssen.

  4. Der Wald kann Starkregen deutlich besser aufnehmen und speichern als versiegelte Flächen.

  5. Ohne den Wald in Gangelshausen sind die Anwohner und Anwohnerinnen den Abgasen der Autobahnen stärker ausgesetzt.

  6. Ohne den Wald sind sie dem Straßenlärm stärker ausgesetzt.

  7. Ohne den Wald ist ihnen ein großer Teil ihrer Naherholungsmöglichkeit genommen.

  8. Eine Bebauung des Waldes mindert zudem die Grundstückspreise.

  9. Mit dem Biotop Hochmoor sollte man die Möglichkeit erhalten, etwas Einzigartiges im Ennepe-Ruhr-Kreis weiterzuentwickeln und zu vergrößern.

  10. Tausenden jungen Menschen sind die Gefahren des Klimawandels bewusst und sie erwarten zu Recht, dass politische Akteure klimabewusst handeln.


Der Bürgerverein Linderhausen plädiert dafür, die mögliche Moorwaldentwicklung als Mehrwert für Sprockhövel und die Region sowie als Aushängeschild einer echten, nachhaltigen Klimapolitik zu nutzen. Das hieße, die Zeichen der Zeit zu verstehen und die berechtigten Sorgen nicht nur der jungen Generation ernst zu nehmen. 

Schließlich heißt das offizielle Motto von Sprockhövel:
Sprockhövel, das grüne Herz am schönsten Fleck

Wir hoffen, mit unseren Informationen den Bürgerinnen und Bürgern von Sprockhövel aufgezeigt zu haben, dass der Wald südlich der A1 weiterhin in Gefahr ist und vor Zerstörung durch Industrie und Gewerbe geschützt werden soll.

Die Kommunalwahlen stehen bevor. Gehen Sie wählen!

Mit Ihrem Kreuz haben Sie eine Stimme, die die Weichen für die nächsten fünf Jahre und vielleicht darüber hinaus mitbestimmt.