Brisant ist bei den Ausführungen die Faktenlage, u.a. zu Angaben der benötigten Flächengröße von ca. 100.000 m² (10 Hektar = etwas mehr als 14 Fußballfelder [68m x 105m]), die vollständig auf Sprockhöveler Gebiet liegen sollen. Zu den an den bisherigen Gesprächen beteiligten Personen zählt demnach auch Herr Volker Hoven als erster Beigeordneter der Stadt Sprockhövel. Vor dem Hintergrund seiner Beteiligung wollen wir berücksichtigen, dass Herr Hoven in all der Gemengelage mehrere Funktionen ausfüllt, die in einem Interessenkonflikt stehen können. Aber wenn dies dazu führt, dass man bei einem gemeinsamen Austausch berücksichtigen muss, mit welcher Person Hovens man spricht (als Beigeordneter der Stadt Sprockhövel, als Privatmensch oder Bürgermeisterkandidat von SPD, FDP & WfS), ist dies nur eines: irreführend.
Wir haben Herrn Hoven als Bürgermeisterkandidaten befragt und in der Sache keine klaren Antworten erhalten. Warum kann ein Bürgermeisterkandidat nicht öffentlich zu Fragen von Bürgerinnen und Bürgern klar und deutlich Stellung beziehen? Warum versteckt man sich hinter Ratsbeschlüssen, statt Aufklärung zu betreiben und die Menschen mitzunehmen, für seine Position und Ansicht zu werben und schlüssige Gedanken, Ideen, Konzepte oder Entwicklungen darzulegen? Er hätte für Transparenz sorgen und für Verständnis werben können. Das hat er – zumindest uns gegenüber – nicht getan.
Wir möchten noch einmal ganz deutlich machen, dass wir für den Erhalt des Waldes eintreten und natürlich jeder das Recht hat, die Lage anders zu beurteilen. Wir sind weder für noch gegen eine bestimmte Person oder Partei. Uns bleibt im Einsatz für die Sache jedoch nichts anderes übrig, als diejenigen in den Fokus zu nehmen, die ihre Pläne öffentlich nicht klar oder gegen unsere Interessen kommunizieren – ganz gleich welcher Partei.
Unser Engagement für Linderhausen und den Gangelshauser Wald ist schon seit 18 Monaten öffentlich bekannt (www.leben-braucht-landschaft.de). Unsere Aktionen wie Informationsveranstaltung, Online-Petition mit riesigem Banner sowie eine Flyer-Aktion erreichten viele Menschen direkt. Darüber hinaus erregten wir damit mediale Aufmerksamkeit bis in die Lokalzeit Dortmund. Dabei ist es schwer vorstellbar, dass weder große Teile der Politik noch eine involvierte und kontaktierte Verwaltung auf Sprockhöveler Seite wahrnehmen, dass Bürgerinnen und Bürger interessiert sind und sich Sorgen machen. Fakt ist: Kommunalpolitiker von Bündnis’90 / Die Grünen aus Sprockhövel sind auf Basis unseres Wirkens bereits Anfang 2019 auf uns zugekommen, um mit uns im Austausch zu sein. Auch die gesamte Schwelmer Politik ist auf uns zugegangen und hat nach und nach den gemeinsamen Dialog gesucht und bekräftigt.
Es ist schade, dass bis heute immer noch offene Fragen im Raum stehen, durch deren Beantwortung die hohen Wellen hätten vermieden werden können. So sehen Bürgernähe und Transparenz nicht aus. Die Glaubwürdigkeit leidet und das eigentlich zum Schaden aller, der Parteien, der Bürger und auch der Unternehmen.
Der Bürgerverein Linderhausen steht auch weiterhin für einen offenen und gemeinsamen Dialog mit allen Parteien und Beteiligten zur Verfügung.